Wir alle suchen Glück
Schon Buddha wusste, dass alle Menschen sich darin gleich sind, dass sie Freude und Glück suchen und Leid möglichst vermeiden wollen. Zum menschlichen Glück gehört es, sich geliebt zu fühlen. Wir sehnen uns nach vertrauensvollen, respektvollen Beziehungen. Wir brauchen für unser Wachstum das Gefühl, mit anderen Menschen verbunden zu sein, gerade dann, wenn wir uns schwach fühlen oder wenn wir unzufrieden mit uns selbst sind.
Bist du verbunden? Wie und mit wem?
Unsere Gesellschaft hat sich verändert. Wir sind vernetzt in alle Teile der Welt, soziale Netzwerke haben es möglich gemacht, schnell Verbindungen zu schaffen von Menschen, die sich gemeinsam für eine Sache engagieren wollen. Facebook-Kontakte ersetzen aber nicht Freundschaften im wirklichen Leben. Der durchschnittliche Wohnraum pro Person größer geworden ist, viel mehr Menschen leben allein. In unserer Gesellschaft gibt es viel mehr einsame Menschen, obwohl die Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen so vielfältig geworden sind!
Menschen, die sich nach mehr Kontakt sehnen, haben oft Zweifel, ob sie für andere interessant sind und geraten dann in die Perfektionismus-Falle: Wenn ich nur fehlerlos, schlanker, intelligenter, hübscher… wäre, dann hätte ich mehr Chancen, Freunde zu finden.
Die Falle „Perfektionismus“
Wieso Falle? Es ist doch wertvoll, an der eigenen Persönlichkeit zu arbeiten, oder?
Ja schon!
Nur es ist eine Illusion, perfekt sein zu können!
Wer vorgibt, fehlerlos zu sein, wird sich unweigerlich verstellen. Wird seine Ängste und Schwächen verbergen. Und seine Intuition dazu nutzen, möglichst gut herauszuspüren, was von anderen erwartet wird. Solche Menschen haben ein sicheres Gefühl, was andere brauchen, spüren aber ihre eigenen Bedürfnisse immer weniger. Sie verlieren sich im Kontakt mit anderen. Dadurch laugen sie aus, können Kontakte immer weniger genießen und Konflikte entstehen.
SelbstLiebe kommt allen zugute!
Wer sich an diesem Punkt auf sich selbst besinnt, sich erlaubt, eigene Bedürfnisse zu spüren, kann sich aus diesem negativen Kreislauf herausbewegen. Statt dem Streben nach Unverletzlichkeit und Perfektion ist es hilfreich zu schauen, was wir brauchen und auch andere um etwas zu bitten.
Sich wieder mit anderen verbinden – gerade auch dort, wo Probleme auftauchen. Wenn wir uns öffnen für eigene Bedürfnisse, um wieder mehr für uns selbst zu sorgen, öffnen wir uns auch dafür, Verbindung zu anderen zu spüren.
SelbstLiebe ist die Basis von Liebe zu anderen!
Deshalb geht es in meinen ZRM®-Seminaren auch darum, die SelbstLiebe zu verbessern. Zu merken, wo wir versuchen, perfekt zu sein und damit die Verbindung zu anderen Menschen boykottieren. Wer regelmäßig im Kontakt mit dem Selbst ist, wird davon profitieren und automatisch wird sich das auch auf die Verbindungen zu anderen auswirken! Zum Begriff des Selbst hier mein Lieblingszitat (wenn du mit dem Begriff „Gott“ Schwierigkeiten hast, ersetze ihn mit deiner Auffassung, wie zum Beispiel die „Quelle allen Lebens“, „unser Urgrund“…):
Das Selbst ist nicht seine eigene Mitte und dreht sich nicht um sich selbst;
es hat seine Mitte in Gott,
der die alleinige Mitte von allen und von allem ist,
der „überall und nirgends“ ist,
in dem sich alle finden,
von dem alle ausgehen.
So ist gleich von Anfang an dieses Bewusstsein bereit,
„dem anderen“, mit dem es sowieso schon „in Gott“ vereinigt ist, zu begegnen.
Thomas Merton (1915 -1968)
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