Besser als Jammern

Chronisches Jammern schwächt! Besser als Jammern...
Bild von Gerd Altmann, gefunden auf Pixabay

Jammern und Klagen „beschwert“ nur die eigene Psyche!

Wirklich?!?
Manchmal muss frau oder man sich doch Luft machen dürfen? Was soll denn daran falsch sein?
Oder es gibt ja auch gerade im Orient Rituale, Verstorbene nach dem Tod zu beklagen, die haben ja schließlich auch ihren Sinn! Ja, nach dem Tod eines Angehörigen geht es darum, mit den Gefühlen in Kontakt zu kommen. Gemeinsam klagen dann die Menschen rituell mit anderen und innerhalb eines festgelegten Zeitraums.

Gar nicht empfehlenswert finde ich dagegen chronisches Jammern.
Wenn jemand sich beklagt, pflegt eine meiner Freundinnen (Danke S. 😉 ) oft nachzufragen:
„Was tust du, um etwas daran zu ändern?“
Das regt an, sich klar zu werden darüber, ob an der beklagten Sache oder der Situation etwas zu ändern ist oder nicht. Denn chronisches Jammern schwächt!

Es ist etwas zu ändern

Wenn das der Fall ist, sollten wir keine Zeit verlieren mit weiterem Gejammer! Besser ist dann, sofort etwas zu unternehmen, zumindest einen ersten Schritt! Dabei sind wir gut beraten, zu überprüfen, ob wir etwas tun können, was wirklich 100%ig in unserer eigenen Macht steht!
Denn wenn wir z.B. nur Mr. oder Mrs. Right in unser Leben wünschen möchten, könnten wir uns damit viel Enttäuschung einhandeln. Denn ob das klappt, hängt nicht allein von uns selbst ab.
Wir sind besser beraten, stattdessen genau die Schritte zu planen, die wirklich in unserer Macht stehen. Wie das aussehen könnte?

Um mich zu öffnen für meineN TraumpartnerIn könnte ich mich fragen, was fühlt sich gut an für mich? Und mir dann die nächsten konkreten Schritte zu überlegen, die etwa darin bestehen…
… dass ich mir möglichst konkret darüber klar werde, wie ich diese Beziehung leben möchte.
… dass ich mir vorstelle, was ich gern mit diesem Menschen teilen möchte.
… dass ich aber genauso weiß, was ich auf keinen Fall mehr möchte!
… dass ich mich an Orte begebe, wo ich einen solchen Menschen vielleicht treffen könnte.
… und so weiter…
Auch hier wieder: Aufhören zu klagen! Es ist zielführender, sich konkrete Schritte zu überlegen, die mich dem Gewünschten näher bringen. Und selbst wenn Sie nun keineN PartnerIn suchen, springt Ihnen bei diesem Beispiel vielleicht deutlich ins Auge: Der Unterschied zwischen dem „Jammern an der Grenze“ und dem „Schritt für Schritt nach vorn“ besteht in der gefühlten Energie!

Und wenn erstmal nichts zu ändern ist?

Dann ist es noch wichtiger, nicht unnötig Zeit mit Klagen zu verbringen. Denn wie fühlen wir uns, wenn über wir eine ausweglose Situation jammern? Schlecht und kraftlos. Weil wir in die Opferrolle geraten sind. Bestenfalls finden wir Menschen, die uns bemitleiden und uns eine Zeitlang zur Seite stehen. Wahrscheinlich nicht besonders lange, denn das wird für andere schnell öde. Und wir selbst fühlen uns hilflos und verlieren immer mehr an Kraft. Und das kann dann schnell zum Teufelskreis werden und zu chronischem Jammern führen: An eine Grenze stoßen, keinen Ausweg sehen, in die Opferrolle gehen, Kraft verlieren, keine Perspektive mehr sehen, Frust kommt auf, sich immer hilfloser fühlen… Schon wenn ich das nur schreibe, merke ich, wie mir ganz flau wird!

In letzter Zeit sind mir einige Menschen begegnet, die sich in einer gefühlt ausweglosen Situation befunden haben. Die sich mit einer schweren Krankheit aus dem Gleis geworfen fühlten, die einen schweren Verlust verkraften mussten, deren Karriere plötzlich einbrach… Das löst in mir als Gegenüber Mitgefühl und oft auch Sprachlosigkeit aus. Ich weiß erstmal nicht, was ich tun kann außer dasein und die Situation mit dem anderen Menschen zusammen aushalten. Bin ich selbst betroffen, versuche ich erstmal zur Ruhe zurückzufinden und frage ich mich dann, was mir jetzt konkret helfen kann.

Was könnte die Situation erträglicher machen?

Gibt es Hilfe von außen, um die ich bitten kann?
Auf welche eigene Kraftquellen kann ich zurückgreifen?
Oder kann ich mir neue Kraftquellen erschließen?
Wichtig ist, erstmal in der Situation anzukommen. Aufzuhören, dagegen anzukämpfen.
Und ich beobachte, wie dann Ruhe einkehrt, sobald Menschen aufhören, gegen das Ausweglose anzurennen. Bestenfalls kommt Vertrauen auf. „Nichts geschieht ohne Grund“ oder „Jede Situation kann mir helfen, zu wachsen, mich zu entwickeln“, sagen dann Betroffene. Und ich habe nun mehrmals miterlebt, wie diese „Akzeptieren, was ist“ einen neuen Anfang möglich gemacht hat!

Die Moral aus der Geschicht‘?

Wenn dir zum Jammern zumute ist:

  • Mach es für eine kurze Weile, um mit deinen Gefühlen in Kontakt zu kommen, denn sie sind Hinweise aus deinem Unbewussten, dem emotionalen Erfahrungsgedächtnis, das ein großer Schatz ist, um ein erfülltes Leben zu führen!
  • Überprüfe, ob du etwas tun kannst!
  • Wenn du etwas tun kannst: Tu den ersten Schritt!
  • Wenn du erstmal nichts tun kannst:
    Nimm das Unvermeindliche an und sorge sehr gut für dich selbst!
    Öffne dich auch für Hilfe von anderen, denn wir müssen nicht alles allein schaffen!

 

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