Verbinde dich mit der Quelle, die beständig in deinem Innern sprudelt

Stell dir vor, du bist verbunden mit deiner inneren Quelle und beständig sprudelt daraus reines, klares Wasser. Tiere laben sich daran, neben dem Flussbett grünt es und blüht es.
Das Wasser erhält dich und die Natur am Leben, es nährt, erfrischt und reinigt dich.
Aber du lebst, als ob du die Quelle und den Fluss nicht sehen könntest in der Angst, du könntest verdursten?!

Wir sind alle verbunden mit der göttlichen Quelle, die in uns sprudelt und die uns am Leben erhält. Durch diese Quelle sind wir mit einem großen Wissensschatz verbunden, nur leider nehmen wir es nicht oder zu selten wahr! Stattdessen tun wir so, als ob wir unablässig dafür sorgen müssten, dass wir genug Wasser haben.
Wir suchen im Außen nach Hinweisen, was richtig oder falsch ist und wie wir unser Glück finden können. Und wir missachten die Quelle in unserem Innern, die uns ständig wertvolle Hinweise gibt! Wir haben verlernt, auf ihre Zeichen zu achten!

Hinweise unserer inneren Quelle

Die Quelle entspricht unserem unbewussten emotionalen Erfahrungsgedächtnis. Man kann sie sich vorstellen wie eine riesige Bibliothek, in der alle unsere bisherigen Lebenserfahrungen und auch gesellschaftlich geteiltes Wissen gespeichert sind. Wenn wir etwas erleben, kommen aus der Bibliothek sofort Hinweise in Form von Körperwahrnehmungen oder Gefühlen.
Ganz banal: Wenn du dein E-Mail-Postfach öffnest, auf die Absender schaust, hast du sofort eine Idee, welche Mail interessant ist, dir vielleicht gut tut oder im Gegenteil, welche du gar nicht öffnen möchtest, weil du Unangenehmes vermutest. Vielleicht bemerkst du auch, dass du körperlich reagierst: Wo du Angenehmes erwartest, macht sich ein warmes Gefühl in dir breit, du fühlst dich leicht, voller Tatendrang. Oder aber spontan geht dir der Hals zu, du merkst eine bleierne Schwere in dir und es fehlt dir an Energie. Das sind Meldungen aus dem Unbewussten, aus der Bibliothek deiner Erfahrungen, tief im Innern deines Gehirns, wo auch die Intuition verortet ist.

Ja, magst du einwenden, aber oft sind die Meldungen auch falsch! Das stimmt wohl! Niemals würde ich dir raten, ausschließlich auf deine innere Stimme, dein Bauchgefühl oder nur auf die Meldungen aus dem Unbewussten zu hören! Aber es lohnt sich, sie wahr-zu -nehmen!
Nur leider haben wir wenig Übung darin! Aber das lässt sich ändern! Denk einfach daran, dass der Zugang zur Bibliothek deiner Erfahrungen dich verbinden kann mit deiner Lebendigkeit und mit deinem inneren Reichtum! Es wäre doch schade, diese Fülle nicht zu nutzen!!!

Aber warum fällt das vielen Menschen so schwer? Viele Menschen haben Angst vor einer inneren Leere. Sie glauben, ständig etwas leisten zu müssen. Sie haben Angst, sonst nicht geliebt zu werden.

Angst vor Leere

Still werden oder meditieren ist für viele Menschen schwer. Leer werden macht Angst. Angst, nicht zu finden, was du brauchst. Angst vor Mangel. … Und es lohnt sich, anzuschauen, was dich hindert, leer zu werden, nur für einen Moment.
„Ach, was soll mir das bringen?“ Das kann dir helfen, zu verstehen, was für dich wirklich wichtig ist. Um dich dann dafür zu öffnen und vielleicht auch etwas dafür zu tun, dass du mehr davon in dein Leben bringst.
Wenn du erst einmal etwas von der inneren Fülle erfahren hast, fällt es dir leichter, leer zu werden!
Im Grunde geht es darum, dich vertraut zu machen mit deiner inneren Stimme und deinen inneren Impulsen. Das wusste auch schon Rumi, der persische Mystiker und Dichter:
„Ich war ein Suchender und bin es immer noch,
aber ich habe aufgehört, die Bücher und die Sterne zu befragen –
und angefangen auf die Lehren meiner Seele zu hören.“

Einfach mal nach innen horchen

Gut ist es, dich Schritt für Schritt vertrauter zu machen mit dem Schatz deiner Lebensbibliothek.
Du kannst Fragen stellen wie „Was ist heute wichtig?“
Dann könntest du spontan aufschreiben, was du erledigen möchtest.
Um dann zu den einzelnen Punkten nachzuspüren, um herauszufinden, was heute erledigt werden sollte oder was weniger wichtig ist.
Wenn du etwas erledigen willst, dich aber immer wieder davor drückst, kannst du fragen:
„Was könnte mir helfen, … zu tun?“
Vielleicht wird dir dann deutlich, dass du mehr Information brauchst oder…
Du kannst ins Gespräch kommen mit deinem Inneren.
Oder aber du beginnst zu schreiben, um deine Fragen zu beantworten.
So öffnest du dich für deine Intuition und mit ein bisschen Erfahrung wird es dir immer leichter fallen, innere Impulse zu unterscheiden von Wunschdenken und Schönfärberei.
Im Grunde ist es ähnlich wie eine neue Sprache lernen. Und: Es gibt keine Wörterbücher oder eine Grammatik für die Sprache deiner Seele. Sie ist so einzigartig wie du!

Vertrauen

Den Kontakt zu pflegen mit deiner inneren Stimme und auf deine inneren Impulse zu hören ist ein bisschen vergleichbar damit, eine neuen Beziehung zu beginnen. Sich kennenlernen, sich aufeinander einlassen und Vertrauen fassen. Ganz wichtig: Im Gespräch bleiben!
Das war mein innerer Impuls, als ich den Spruch von Rumi las: Ich will meinen Kontakt nach Innen pflegen, meiner Seele zuhören und meine innere Fülle wahr-nehmen und genießen. Damit gehe ich frohgemut in das Neue Jahr! Denn ich weiß, das verbindet mich mit meinem Selbst, mit meiner Kraft und mit allem Sein!

In diesem Sinn wünsche ich allen Leser*innen ein gutes Neues Jahr!

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