Die Wohltat

– wesentlich leben
– Ausgleich schaffen zwischen Anspannung und Entspannung

Kürzlich fand ich eine Atemübung, die mich seitdem inspiriert. Es geht darum, im
natürlichen Atemrhythmus zu bleiben und gleichzeitig auf die Lücke zwischen
Aus- und Einatem und umgekehrt zwischen Ein- und Ausatem zu achten. Dieser
Wendepunkt wird auch “Wohltat” genannt. Es ist ein Moment des Innehaltens,
in dem wir unser Selbst, unser essentielles Sein erfahren können.’

Wenn wir nach dem Einatmen den Brustkorb noch einen Moment weit halten
(also nicht den Atem anhalten, indem wir die Kehle eng machen), dann wird die
Pause zwischen Ein- und Ausatmen als ein Moment der Fülle erfahrbar.
Nachdem ich diese Atemübung eine Weile praktiziert habe, fiel es mir wie
Schuppen von den Augen: Diese Konzentration auf den Wendepunkt ist für mich
eine große Hilfe, um Polaritäten oder Gegensätze im Leben annehmen zu lernen
und so mehr Ausgewogenheit in mein Leben zu bringen.
Viele Menschen sehnen sich nach mehr Ausgewogenheit zwischen Anspannung
und Entspannung, nach “Work-Life-Balance”. Und machen die Erfahrung, dass
die Qualität ihrer Arbeit leidet, wenn der notwendige Ausgleich nicht gelingt.
Fühlen sich angespannt und eingespannt, ständig im Druck und in der
Perfektionismusfalle.
Durch diese Atemübung wurde es mir wieder bewusst: Ich kann nur dann gute
Arbeit leisten, wenn es mir gelingt, auch wieder “abzuschalten”. Und dieses
Abschalten ist genauso wichtig für meinen Arbeitserfolg wie eine gute
Arbeitsplanung. (Die Hirnforschung hat es zweifelsfrei bewiesen, dass Menschen
Gelerntes nach einer Pause besser wiedergeben können wie direkt nach dem
Lernen.)
Durch die Atemübung wurde für mich noch deutlicher, warum dieses Abschalten
so wichtig ist: Wenn ich entspannt und achtsam bin, dann kann ich mich
selbst in meiner Essenz spüren, so wie ich gedacht bin. Ich kann meine
Lebendigkeit, meinen roten Faden im Leben wiederfinden, unterscheiden, wo ist
mein Weg, und was sind lediglich Wünsche und Anforderungen von außen, die
mich wegführen von dem, was für mich wesentlich ist!
Und ich finde, wir haben nicht nur anderen gegenüber Verantwortung, sondern
auch uns selbst gegenüber. Wer seine eigenen Bedürfnisse missachtet, mit sich
selbst ungeduldig und hart umgeht, wird leicht am Wesentlichen vorbeigehn:

"Es gibt einen Platz, den niemand außer dir füllen kann
und es gibt etwas für dich zu tun, das niemand sonst tun kann." Platon

"Selbstliebe kann der Beginn einer lebenslangen Romanze werden." Oscar Wilde

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