Mit dem Entspannungsnerv die Höllenfahrt stoppen

Höllenfahrt – gefesselt in eigenen Gedanken

Die Höllenfahrt möglichst früh erkennen

Manchmal ist es echt vertrackt: Gerade wenn’s drauf ankommt, kippt die Laune weg, irgendwelche Bedenken oder sogar Horrorszenarien tauchen auf. Ich nenne das „Höllenfahrt“. Früher dachte ich, das kommt einfach so über mich. Inzwischen weiß ich, es gibt gewisse Vorläufer, die mich warnen. Wenn ich mich dann gut um mich kümmere, kann ich die Höllenfahrt stoppen oder zumindest nicht nach ganz unten rasen. Vorläufer sind bei mir etwa körperliche Verspannung, dann werden auch die Gedanken immer enger, es wird mir immer ungemütlicher. Selbstzweifel nagen an mir, meine innere Kritikerin läuft zur Hochform auf und schließlich möchte ich im Boden versinken, wo doch gar kein Loch ist.

Was nicht hilft…

… mich dagegen stemmen
… mit rationalen Ideen da raus zu kommen
… verdrängen
… es mir schön reden (Nein, ich halte gar nichts von positiven Affirmationen, denn unser Unbewusstes glaubt uns die sowieso nicht!).
All das erhöht letztlich eher den Druck und die Spannung. So treibe ich mich weiter rein.

Wenn ich das schon mal verstanden habe, bin ich einen kleinen Schritt weiter. Ich suche nicht weiter an der falschen Stelle.  Denn schon Albert Einstein warnte:
Probleme lassen sich niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind!

Die Lösung…

…ist im Grunde sehr einfach! Nicht da ansetzen, wo der Druck am höchsten ist! Stattdessen den  den Körper nutzen. Wenn wir unter Druck geraten, wird der Sympatikus, unser Kampf- und Flucht-Nerv, aktiviert. Sein Gegenspieler, der Parasympatikus, ist quasi ein Entspannungsnerv. Wenn wir ihn stimulieren, dann wird Kampf-Flucht-Nerv gehemmt und der der Stress nimmt ab! Wie das geht? Zum Beispiel mit einer Atemübung, dem Herz-Atem.

Herz-Atem oder Herzkohärenzübung

Wahrscheinlich haben wir in der Stresssituation schon flach und hektisch geatmet, der Körper verspannte sich immer mehr. Tiefes Ein- und Ausatmen setzt da schon mal ein Zeichen. Und wenn wir jetzt nach dem Ausatmen kurz innehalten, mit dem Einatmen etwas warten, dann aktiviert das den Entspannungsnerv. Das können wir unterstützen mit hilfreichen Gedanken. Wie etwa, dass wir durch unser Herz atmen und frische Luft einatmen, uns damit stärken. Beim Ausatmen uns vorstellen, dass wir Verbrauchtes ausatmen. Viele Menschen fühlen dann sofort ein warmes, angenehmes Gefühl in der Herzgegend. Das können wir verstärken, in dem wir uns zusätzlich an glückliche Momente erinnern, die uns gut getan haben, in denen wir uns wohl gefühlt haben. Das funktioniert, weil unser Gehirn nicht unterscheidet , ob wir uns an gute Momente nur erinnern, sie uns vorstellen oder sie tatsächlich real erleben. Deshalb können wir uns also durch frohe Erinnerungen zusätzlich stärken. Gut ist es dann außerdem, immer wieder auf die angenehmen Körpergefühle zu achten. Oft reicht es, diese Übung (hier finden Sie eine Audiodatei zur Übung) nur ein paar Minuten lang durchzuführen, um auf eine neue Spur zu kommen. Mir selbst ist die Übung so liebgeworden, dass ich sie auch in weniger schwierigen Situationen nutze, um mich leichter zu entspannen. Und weil ich diese Übung „wie im Schlaf“ mache, gelingt sie mir besser auch in schwierigen Situationen… 😉

Mit Herzkohärenz – Kontakt zum Selbst

Der Herz-Atem wird auch Herzkohärenzübung genannt. Die Herzkohärenz ist ein Zeichen für Entspannung und Wohlgefühl und wird auch als Maß für psychische Gesundheit und Widerstandskraft gegen Stress therapeutisch genutzt. Wir haben mit dieser Übung also einen Ansatzpunkt, mit dem Körper auf Gedanken und Gefühle einzuwirken und so die Höllenfahrt zu bremsen. Oder ganz einfach etwas zu tun für unsere Entspannung! Und so ein regelmäßiges Wohlfühltraining hat echt was 😉

Aber was noch viel wichtiger ist: Mit dem Herz-Atem können wir die Fesseln unseres Ichs überwinden und wieder Zugang finden zu der Kraft unseres Selbst. So werden wir, wer wir wirklich sind!

Viel Freude und Wohlgefühl mit dem Herz-Atem!

 

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