Veränderung – Ungewissheit – Entwicklung

Ich sagte zu dem Engelwesen, das an der Pforte des neuen Jahres stand:
„Gib mir ein Licht, damit ich sicheren Fußes der Ungewissheit entgegen
gehen kann.“ Es antwortete mir:
„Gehe nur hin in die Dunkelheit, höre auf dein Herz und vertraue auf seine
Führung. Denn dein Herz ist verbunden ist mit der großen All-Einen und
Ihrer Intuition und Weisheit. Das ist besser als ein Licht und sicherer als
ein bekannter Weg.“ (Verf. unbekannt, leicht abgewandelt)

Ein herzliches Hallo in die Runde,
das Jahr 2012 war auch für mich geprägt von großen Veränderungen,
Ungewissheiten und gleichzeitig Entwicklungsmöglichkeiten. Manchmal
ertappte ich mich dabei, wie ich mir mehr Ruhe und mehr Vertrautes wünschte,
und dann wieder wurde klar, es geht darum, mich zu öffnen für Neues und jetzt
ist Vertrauen statt Vertrautes gefragt.
Wir leben in einer Zeit von schnellen Rhythmen und auch im gesellschaftlichen
Leben spiegelt sich wieder, dass Entwicklung sich oft mit großer
Geschwindigkeit vollzieht. Es gibt viele sehr positive Entwicklungen und
gleichzeitig kommen wir immer wieder an Grenzen, wo deutlich wird, so kann
es nicht weitergehen. Großvater Alejandro, der Großvater aller Mayas sagt:
„Die Wände, die wir rund um uns einstürzen sehen, sind nur die Wände, die uns
in Gefangenschaft gehalten haben.“
Wir sind konfrontiert mit großen technischen Möglichkeiten, die es erlauben, viel
Information auszutauschen. So viel, dass wir uns oft überwältigt fühlen und den
Eindruck haben, alles gar nicht fassen zu können. „Wir erleben mehr als wir
begreifen“ lautet der Vortragstitel von Hans-Peter Dürr (Quantenphysiker und
Friedensobelpreisträger). Hier wird deutlich, wie wichtig die Intuition und die
Weisheit des Herzens sind. Denn mit unserem Verstand können wir nicht alles
Wissen durchdringen, alles für und wider abwägen. Unsere Chance liegt darin,
mit dem Herzen zu erspüren, dass vermeintliche Gegensätze zusammen zur
Einheit führen.

Christina Kessler schreibt in ihrem sehr lesenswerten Buch „Wilder Geist,
wildes Herz (2011)“, dass Intuition vor Intellekt kommt. Erst auf Empfang
stellen, nach innen schauen, dann Argumente sammeln und abwägen in der
Haltung des Zentriertseins, des Verbundenseins mit mir selbst, nach innen wie
nach außen mit der Welt.
Im Kleinen wird das erlebbar, wenn wir uns in (Streit-)Gesprächen interessieren
dafür, was unser Gegenüber bewegt, wenn sie oder er eine gegensätzliche
Position vertritt. Wenn es uns gelingt, unser Herz wirklich zu öffnen für ihre oder
seine Sichtweise, werden wir das auch körperlich spüren können als Öffnung,
als Weitwerden, als Geschenk. Und wenn wir dann etwas erzählen von unserer
eigenen Sichtweise, dann kann es sein, dass ein Funke überspringt, der auch
bei der oder dem anderen dieses Weitwerden möglich macht. Wenn wir uns
dann weiter von Herz zu Herz verständigen, ist es wahrscheinlich, dass beide
Sichtweisen zusammen Lösungen ergeben, die ein Vielfaches besser passen
für alle Beteiligten.
Das heißt, es geht darum, aus der Verbindung nach innen, zu unserem Herzen,
zu handeln. Denn durch die Wendung nach innen können wir besser die
Verbindung mit dem großen Ganzen spüren und folglich wird es auch im Außen
leichter gelingen, Gegensätze überbrücken mit Gewinn für alle Beteiligten. Oft
„geschieht es dann einfach“, wie eine positive Nebenwirkung, ganz mühelos.
Ich empfinde es so, dass wir gesellschaftlich und persönlich aufgefordert sind,
anstehende Herausforderungen ganzheitlich, mit Herz und Verstand
anzugehen. Dass wir begreifen, dass das Herz oft mehr weiß als der Verstand
– was auch zu den Erkenntnissen der Gehirnforschung passt: Die Bereiche im
Gehirn, die zuständig sind für unsere Intuition, haben Zugriff auf die Bereiche
des Denkens und Schlussfolgerns, das heißt die Ratio ist in unser intuitives
Wissen „eingearbeitet“.
Christine Kessler schreibt in ihrem o.g. Buch auch über die „Angst des
Menschen vor dem Ungewissen“, wie wichtig es ist sich ihr zu stellen. Denn
wenn wir sie verdrängen, dann werden wir anfällig für alle möglichen anderen
Ängste und möglicherweise können wir mögliche Veränderungen vor lauter
Angst nicht mehr sehen und statt kreativ Lösungen zu finden werden wir
handlungsunfähig.
Deshalb ist es so Grund-legend, dass wir uns nach innen wie nach außen
verbinden, um immer wieder neu Zugang zu finden zu unserer inneren Kraft,
die eine Fülle von Lösungen kennt, von der unser Verstand nur träumen kann
(!) und die uns auch hilft, angemessen zu handeln.
Ich wünsche uns allen eine gute dunkle Zeit im Sinn der Worte von Jeanne
Ruland:

Das Wesen des Lichts in der Dunkelheit

“Mutter Natur wölbt die dunkle Winternacht mit funkelnden Sternen über uns.
Die Natur ruht sich unter dem Schnee, tief in der Erde aus, um sich neu zu
ordnen.
Still liegt das Land, und im Innersten der Dunkelheit wird das Licht
wiedergeboren.
Diese Zeit ermöglicht große Heilung. Sie ist von einem inneren Licht erfüllt.
Es geschieht in der Dunkelheit, dass wir uns von Krankheiten erholen.
Es geschieht in der Dunkelheit, dass wir schlafen und unsere Sorgen
wegträumen.
Es geschieht in der Dunkelheit, dass Neues entsteht und Altes vergeht.
Der Same des Lebens beginnt in der dunklen Erde zu keimen.
In diesem Sinn lasst es uns aus der Verbindung zu unseren Herzen wagen,
mutig voranzugehen im Vertrauen, auch wenn das Ungewisse uns (noch!)
dunkel erscheint!”

Eine Frohe Zeit der Dunkelheit, ein feines Fest der Geburt des Lichts und ein
gutes Jahr 2013 wünscht herzlich
Ursa Huhn

 

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