Annehmen, was ich nicht verändern kann

Achtsamkeit auch in schwierigen Momenten
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Achtsam im Moment aus der Fülle leben

Alltägliche Situationen geben uns immer wieder so wichtige Impulse. Gestern kam ich von einem erfüllten Tanzwochenende zurück. Am Stuttgarter Bahnhof, der inzwischen entkernt ist und wenig Möglichkeiten bietet für einen angenehmen Aufenthalt, hatte ich mehr als eine Stunde Zeit, bis mein geplanter Zug fuhr.
Warten ist mir ein Gräuel. Ich liebe es, meine Zeit mit Schönem zu verbringen. Und nun war ich auf dieser Riesenbaustelle, die kaum Zuflucht bietet, es war kalt und zugig.

Manchmal ist „das Widrige“ ein Gewinn…

Da musste ich an eine Weisheitsgeschichte denken. Eine Pilgerin findet keine Unterkunft. Sie verbringt die Nacht notgedrungen unter einem Baum. Es ist kalt und regnerisch, sie ist hungrig und fühlt sich ungeschützt. Um Mitternacht wacht sie auf, über sich den Nachthimmel und die geöffneten Kirschblüten, durch die der Mond scheint. Sie verbeugt sich überwältigt von der Schönheit des Augenblicks in großer Dankbarkeit. „Hätte ich ein Zimmer gefunden, hätte ich diese wunderbare Nacht verschlafen!“

Du hast alles, was du brauchst, in dir!

Und dann erinnerte ich mich auch daran, dass wir alle den Ahnenschatz in uns tragen. Wir können in jedem Moment aus der Fülle schöpfen, auch dann, wenn wir uns gerade etwas anderes wünschen würden! Dieser Gedanke eröffnete mir eine ganz andere Wahrnehmung:
Ich habe Zeit!
Ich kann mich entspannen!
Ich kann das Erlebte noch nachklingen lassen in mir!
Ich kann mich öffnen für innere Impulse!
Es war immer noch kalt, zugig und ungemütlich auf dem Bahnhof. Aber das Ja zum Jetzt, dieses „Annehmen, was ist“ ermöglichte mir, meine Zeit zu genießen.
Ich hoffe, ich denke noch oft an diese Zeit auf dem Stuttgarter Bahnhof, um mich daran zu erinnern, wie wohltuend es ist, anzunehmen, was ich nicht verändern kann.

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