Kämpfst du noch oder liebst du schon?

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Wer kennt das nicht: Im Alltag sind wir immer wieder umzingelt von vielen „Solltest“ oder „Müsstest“ oder „Hättest schon längst!“. Mit der Folge, dass wir uns mit diesen Gesellen unzulänglich fühlen und gerade nicht den nötigen Tatendrang spüren, aktiv zu werden. Stattdessen schwächen wir unsere Energie zusätzlich mit Selbstvorwürfen. Es ist schon erstaunlich: Dieser Kampf mit uns selbst hat noch nie besonders gut funktioniert oder unsere Lebensfreude inspiriert, ganz im Gegenteil! Trotzdem halten wir oft an solchen oder ähnlich kraftzehrenden Mustern fest, als hinge unser Leben davon ab.

Es geht auch anders…

Mit Blick auf neuere Ergebnisse der Gehirnforschung und der Epigenetik möchte ich heute Wege aufzeigen, wie wir alte, wenig hilfreiche Verhaltensmuster Schritt für Schritt verändern können – so, dass wir uns schon währenddessen deutlich besser fühlen.

Nein, es geht nicht darum, nach dem Motto „alles ist machbar“ zu leben.
Auch nicht um Selbstoptimierung um jeden Preis.
Es geht darum, mein Potenzial zu erkennen und zu leben. Mir Fehler zuzugestehen, Dinge auszuprobieren, um immer mehr die (der) zu werden, die (der) ich bin. Weil sich so einfach am besten lebt. Und vielleicht auch, weil sonst das, was ich der Welt zu geben habe, fehlen würde!

Die Fülle an Informationen von außen…

…versperrt oft den Zugang nach innen. Entscheidend dafür ist es, dass wir uns unserem Potenzial, unseren Kraftquellen zuwenden. Gerade in der heutigen Zeit, wo online eine unendliche Fülle an Informationen verfügbar ist, suchen wir Impulse für eine Veränderung oft im Außen. Und missachten damit wertvolle Hinweise, die uns unser Unbewusstes bereithält. Allzu leicht verlieren wir uns im Außen, vergleichen uns mit anderen, fühlen uns unzulänglich, intensivieren die Suche und bleiben frustriert zurück. Wir wollen „es gut machen“, verlieren aber den Bezug zu uns selbst und werden „infiltriert“ von den Vorstellungen anderer, was lebenswertes Leben sein könnte. In diesem Kampf mit uns selbst lassen wir kein gutes Haar mehr an uns selbst. Das kostet sehr viel Energie. Ausgelaugt und angespannt verstärken wir unsere Anstrengungen. So können wir aber unsere eigenen Bedürfnisse nicht mehr spüren, fühlen uns immer unzulänglicher, unzufriedener und unterdrücken unsere Gefühle, um nur irgendwie weiter zu funktionieren. Ein Teufelskreis!

Wie können wir nun wieder Zugang nach innen finden…

…zur eigenen Kraft, zu unserer Lebendigkeit, zur Inspiration und zur eigenen Fülle? Dazu braucht es Mut, sich Ruhe zu verschaffen und wieder auf die eigenen inneren Impulse zu hören. Und es lohnt sich! Sich endlich mal wieder öffnen für meine eigenen Bedürfnisse, mir gönnen, bei mir selbst wieder anzukommen und meine Gefühle zu spüren. Denn Gefühle sind wichtige Wegweiser aus unserem Unbewussten. Hier hält unser Gehirn viele Lösungen und Ideen bereit, weshalb das Unbewusste oft auch als Ahnenschatz bezeichnet wird. Und wenn wir nur im Außen nach Impulsen suchen, sind wir wie ein Königskind, das sich als Bettler fühlt und neben dem wertvollen Ahnenschatz verhungert!

Kontakt zu uns selbst wiederfinden, da gibt es viele Wege, gut ist es, auszuprobieren, was mir persönlich hilft. In der Natur sein oder einfach mal still werden, auf den eigenen Körper lauschen oder im Wasser sein, sei es Schwimmen oder in der eigenen Badewanne, Yoga, sich verausgaben beim Sport… was auch immer! Hilfreich für diese Wendung nach innen können geführte Meditationen sein, wie zum Beispiel die buddhistische „Liebende-Güte-Meditation.“ Sie kann helfen, wieder in Einklang mit sich zu kommen und die eigene Fülle wieder wahr-zu-nehmen. Liebevoll mit sich selbst umzugehen, um die eigenen Bedürfnisse zuzulassen und zu merken, wie gut das tut, wieviel wohler wir uns damit fühlen. Denn unsere Bedürfnisse sollen ja unser Leben sichern. Wenn wir dafür sorgen, dass es uns gut geht, können wir auch für andere da sein!

Aber was hat das alles zu tun mit Gehirnforschung oder Epigenetik?

Beide Forschungszweige eröffnen ganz neue Wege, wie wir alte einengende Prägungen Stück für Stück verändern und neue Muster entwickeln können, die uns mehr entsprechen. Die Untersuchungen zur neuronalen Plastizität zeigen, dass wir Verletzungen der Vergangenheit überwinden können, indem wir uns mit geeigneten Methoden auf das konzentrieren, was uns gut tut und uns beflügelt. Und die Epigenetik (Fachrichtung der Biologie) zeigt, dass wir Gene ein- und ausschalten können durch unser Verhalten. Das heißt, wenn wir auf unsere Bedürfnisse nach gesunder Nahrung, genug Bewegung, nährenden Kontakten achten, wird sich unsere Lebensqualität dadurch verbessern, dass günstige genetische Bedingungen gestärkt und ungünstige abgeschaltet werden. Das heißt, wir sind nicht länger Opfer unserer genetischen Ausstattung, wir können viel dazu beitragen, eine gute Lebensqualität zu haben!

Aber wie soll es nun gehen, neue Muster zu entwickeln?

Wie gesagt, es wäre schade, wenn wir Lösungen nur im Außen suchen! Wichtig ist es zuerst, wieder Kontakt zu den eigenen Schätzen zu bekommen, sich nicht mehr wie ein Bettelkind zu fühlen, das dazu bestimmt ist, Mangel zu leiden!
Wie wäre es, wenn ich es genauso wichtig nähme wie meine sonstigen Pflichten, gut umzugehen mit mir selbst?
Oder mich zu fragen, was wäre ich ohne den Gedanken, „es reicht nicht“ (Byron Katie stellt diese Frage immer bei ihrer Methode „The Work“). Was wäre ich ohne mein negatives Muster… wenn ich diese Frage beantworte, kann das der erste Schritt zur Veränderung sein oder auch um Ängste aufzudecken, die ich mit dem alten Muster bekämpfen wollte.

Das Ankommen im gegenwärtigen Moment ist hilfreich. Mich anzunehmen, dort, wo ich gerade stehe. Denn ich habe nur dieses Jetzt! Und hier kann ich beginnen! Möglichst meine Gefühle und Bedürfnisse anzunehmen, so wie sie jetzt sind! Wenn das wenigstens ein Stück weit gelingt, stellt sich meist ein Aufatmen ein, verbunden mit einem guten Gefühl.

Ankommen im Jetzt, ankommen bei mir. Dafür eine Tageszeit reservieren, etwa direkt nach dem Aufwachen, vor dem Einschlafen oder irgendwann am Tag, wo ich 10 min für mich nehmen kann. Dafür eine gute Gewohnheit entwickeln mit der regelmäßigen Zeit. Erst mal nichts müssen.

Dann schauen, was brauche ich, um wieder in meine Kraft zu kommen. Gut ist es dafür den Verstand erst einmal (!) auszuschalten, auf eine gefühlsmäßige Antwort zu warten. Was hilft mir, dass es mir besser geht, dass sich mein Herz öffnet? Viele Menschen haben zu dieser Frage innere Bilder. Manche erinnern sich an eine Landschaft oder an ein Tier, was Eigenschaften besitzt, die mir in meiner Situation hilfreich sein könnten. Oder wir erinnern uns an ein Vorbild, sei es real, eine Romanfigur oder eine fiktive Gestalt. Hier finden Sie eine Anleitung und einige inspirierende Bilder zur Auswahl. Wenn wir aus unserem Gefühl heraus wählen, dann haben wir damit einen Hinweis aus unserem Unbewussten, mit dem wir weiterarbeiten können.

Schon 1949 hat Donald O. Hebb herausgefunden, dass Neuronen, die häufig zusammen feuern, sich zu Nervennetzen verbinden. Auf diese Weise lernen wir und bilden Verhaltensgewohnheiten. In der Folge genügt nur ein kleiner Impuls, um das Nervennetz zu aktivieren. Das heißt, wenn wir darauf achten, uns mit Dingen zu umgeben, die positive Impulse auslösen, können wir auf diese Weise neue Nervennetze bilden, die bei häufigem Gebrauch stärker werden als Nervennetze der alten, unguten Gewohnheiten.

So geht es Schritt für Schritt…

Das heißt, erst einmal ist es wichtig, mit Hilfe unseres Unbewussten unsere wirklichen (!) Bedürfnisse zu spüren. Dafür lassen wir Bilder sprechen (innere oder äußere, die uns ansprechen, bei denen wir ein gutes Gefühl haben), so bekommen wir Zugang zu unserem Ahnenschatz! Dabei merken wir schnell, dass da so ganz andere Inspirationen kommen als beim Nachdenken. Und dass sich das so wohltuend anfühlt! Dass wir es gar nicht mehr abwarten können, Möglichkeiten zu schaffen, diese Bedürfnisse zu erfüllen. Jetzt kommen wir wieder uns selbst auf die Spur! Jetzt geht es darum, diese Energie zu verstärken, um mit diesen guten Erlebnissen neue Grundlagen im Gehirn zu schaffen, entsprechende Nervennetze zu stärken für eine gute Selbstfürsorge und Freude im Leben!

Diese Selbstzuwendung, um Lösungen aus dem Ahnenschatz wieder zu spüren, kann ein Anfang sein, sich selbst und dem Leben wieder mehr zu vertrauen. Unser Herz sorgt mit seiner regelmäßigen Arbeit dafür, dass unser Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Es passt sich an, je nachdem ob wir uns anstrengen oder in Ruhe sind. Auch um unsere Atmung müssen wir uns nicht sorgen, ansonsten wäre unser Leben bald zu Ende. Viele wichtige Lebensfunktionen sind wunderbar aufeinander abgestimmt ganz ohne unser Zutun. Offensichtlich gibt es eine Verbindung zum Leben, die gut für uns sorgt!

Wie wäre es, wenn wir dieser Lebenskraft in uns vertrauen könnten?
Weil es in der Gruppe manchmal einfacher ist, sich auf die Spur zu kommen, gibt es einen Informationsabend und ein entsprechendes Seminar in der EEB Wiesloch, wie Sie mit ZRM® Gefühl und Verstand in Einklang bringen. So stärken wir unser Gespür und werden frei für ein Leben, das uns wirklich entspricht anstatt nach den Erwartungen anderer zu leben!

Zum Thema „Die oder der werden, die oder der ich wirklich bin“ habe ich ein sehr interessantes, wissenschaftlich fundiertes Buch von Joe Dispenza gelesen, die Rezension finden Sie hier.

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